Theater Brausepulver Lübeck

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Ja. In meinen Anfangsjahren habe ich ein einige Male open air gespielt. Einfach, weil es die Anfragen gab und ich gern herausfinde, was wie am besten funktionieren kann. So habe ich einmal auf der Bundesgartenschau in Potsdam gespielt und einmal vor 100 Nackten irgendwo in der Nähe von Berlin.

 

Das Lustige daran war, dass ich damals für eine Kollegin eingesprungen bin, die seit Jahren auf dem Sommerfest des AFK-Vereins aufgetreten ist und mir überhaupt nicht klar war, dass dort alle nackt sein würden. Es war ein sehr heißer Tag, 30 Grad oder mehr und ich trug ein schön warmes Clownskleid. Außerdem gab es kaum Kinder, sondern eben sehr viele unbekleidete Erwachsene auf Campingstühlen, die einer vollständig bekleideten Puppenspielerin zuschauten. Bizarr, aber heute natürlich eine schöne Geschichte zum Erzählen.

 

Professionelles Figurentheater wird kaum draußen gespielt. Die Bedingungen sind nicht so berechenbar, Wind kommt auf, die Sonne blendet den Spieler oder das Publikum, es beginnt zu regnen und die Figuren sind nicht wasserfest. Dabei hat das Draußen-Spielen gerade im Puppentheaterbereich eine lange Tradition, wenn wir an die Jahrmärkte und an die Kasperbuden, an „Punch and Judy“ in den englischen Badeorten denken. Allerdings schaffen diese Zeltbuden gerade den geschützten Rahmen für Puppen und Spieler, die die heute verbreiteten offenen Bühnenaufbauten nicht mehr bieten.

 

Ich mag eigentlich das Unerwartete (außer vielleicht 100 Nackte). Ich bin im Sommer gern draußen und finde es manchmal schrecklich, wenn ich bei herrlichstem Sonnenschein in irgendeinem dunklen, kühlen Theater bin und meine Bühne aufbaue oder probe.

 

Ich weiss aber auch, dass meine Inszenierungen für Räume entwickelt werden. Schon beim Konzipieren des Stückes überlege ich, wie gespielt werden kann, im Figurentheater Lübeck, in einem kleinen Musikraum, in einer Turnhalle oder einer riesigen Aula. Bei den Proben muss ich sehr aufpassen, dass meine Regie so inszeniert, dass auch ohne Bühne aus der letzten Reihe alles gut gesehen werden kann. Würde ich nur auf Theaterbühnen spielen, würde es sicher auch Szenen auf Kniehöhe oder am Boden geben. Diese Idee fliegen aber gleich raus, weil ich weiß, dass ich in den Schulen alle möglichen Bühnenverhältnisse vorfinden werde. Wenn ich jetzt noch daran denken müsste, dass das alles auch bei Wind und Wetter funktionieren müsste – oje!

 

Für Draußen müsste man ganz anders denken und extra dafür ein Stück konzipieren. Vielleicht mach ich das mal: Ein Wind- und Wetterstück. Oder ein Lagerfeuerstück. Was denkt Ihr und was denken Sie als Lehrer? Wäre das ne gute Sache?

 

 

Viele herzliche Grüße, Ihre Bärbel Frank

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