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Ihre Puppe braucht Charakter. Sie braucht einen Namen, eine Stimme und ein Zuhause.

Entspricht die Figur der aus dem Lehrwerk, ist der Name meist schon vorgegeben. Ansonsten sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Lustige, ungewöhnliche Namen kommen bei den Kindern meist gut an. Lautgetreue Namen eignen sich gut, damit die Kinder sie schnell korrekt schreiben und aussprechen können.

Im Namen Ihrer Figur stecken Stärke und Absicht. Der Name der Figur ist so etwas wie der Grundstein ihrer Persönlichkeit.

Die Stimmen von Figuren sind meist witzig und übertrieben. Übertriebene Stimmen machen Ihre Figur einzigartig und interessant.

Am besten sprechen Sie und die Figur in unterschiedlichen Stimmlagen. Das beugt Verwechslungen vor. Sprechen Sie für die Figur einfach etwas höher oder tiefer, jedoch nicht zu schrill oder krächzend, damit es nicht unangenehm wird, weder für die Zuhörer noch für Ihre Stimme und auch damit die Puppe ein Sprachvorbild bleibt.

Entscheiden Sie sich für eine Stimme, die den Charakter der Figur widerspiegelt. Sie können die Stimme weiterentwickeln, indem sie zwischen die einzelnen Sätze bestimmte Laute einfügen: ein fröhliches Pfeifen für einen Vogel, ein böses Hi Hi Hi einer Hexe.

Um die Stimme einer Figur wiederzufinden, denken Sie an diese Laute oder einen typischen Ausspruch Ihrer Figur. Diese sind Teil der Persönlichkeit der Figur. Sie werden diesen Satz in Ihrem inneren Ohr hören und sich an die Stimme der Figur erinnern.

Die Figur hat ein Zuhause im Klassenzimmer, von wo aus sie auf- und abtritt. Das kann eine Kiste sein oder ein Beutel. In diesem Zuhause kann das Klassentier alles machen, was unsere Phantasie zulässt. Es kann dort schlafen, fernsehen, Tee trinken.

Die Kiste kann auch der geheime Ort sein, von wo aus sich das Klassentier an die die verschiedensten Orte zaubern kann (auf die Wiese, in den Dschungel, in den Buckingham Palace oder nach Australien). An dieses Zuhause kann ein Kind anklopfen, um das Klassentier zu wecken oder herauszurufen.

Verbringen Sie Zeit mit Ihrer Handpuppe oder Ihrem Klassentier.

Verbringen Sie Zeit mit Ihrer Figur, ohne zu versuchen, etwas zu tun - sehen Sie einfach, was sie von sich aus tut.

Ein Puppenspieler, der eine Figur zum ersten Mal in die Hand nimmt, muss sich Zeit nehmen, sich mit ihr beschäftigen und sie anschauen.

Einige Puppenspieler sprechen davon, dass die Figur sie überrascht, dass sie ihren eigenen Verstand hat. Wenn Sie sich das Leben der Figur detailliert genug vorgestellt haben und die Figur außerhalb von Ihnen existiert, kann es sich anfühlen, als würden Sie sie nur ermöglichen, anstatt sie zu erschaffen oder zu kontrollieren.