Ich bin Bärbel. Ich bin das Theater Brausepulver. Die Aufführungsbedingungen meines Theaters waren zwei Jahrzehnte lang unkompliziert: Spielfläche nur 4,40 x 3,75 groß mit einer Raumhöhe von 3m, Stromanschluss, Bestuhlung für 60 bis 120 Zuschauer, entweder ansteigend (Bänke, Stühle, Tische) oder Bühnenpodest. Licht- und Tontechnik für kleine Räume kann ich mitbringen. Ich bin ein kleines Theater mit einem kleinen Auto. Pro Termin spiele ich ein Stück und maximal zwei Vorstellungen.

Ich spiele Vorstellungen für 60 Zuschauer und Vorstellungen für 120. Aufführungen mit nur drei Klassen sind oft ein bisschen stiller, während in den vollbesetzten Aufführungen mit vier oder fünf Klassen das Publikum stärker und mutiger ist. 120 Kinder in einer Vorstellung ist einfach mehr Theater als das Spiel für eine einzelne Klasse. Wichtig ist, dass alle gut sehen und sich am Theaterstück beteiligen können.

Was sich mit dem Neustart verändern wird, sind meine Aufführungsorte und der Platzbedarf für das Publikum. Bis auch die Kinder unter 12 Jahren geimpft sind, werden meine Vorstellungen in den Grundschulen unter sehr anderen Bedingungen stattfinden. Die Schüler werden in Ihren Kohorten mit Abstand zwischen den Klassen und zwischen den Reihen in möglichst großen, möglichst gut durchlüfteten Räumen sitzen. Ich rechne damit, dass viele Vorstellungen in Turnhallen gespielt werden. Einige Schulen haben schon signalisiert, dass Open Air das Modell der Stunde wäre.

Aus diesem Grund werde ich angesichts der Pandemie mein ohnehin mobiles Konzept weiterentwickeln müssen, um die räumliche Reichweite meiner Aufführungen deutlich zu vergrößern und wieder ähnlich viele Kinder an einem Spieltag zu erreichen wie vor der Pandemie. Dazu brauche ich leistungsstärkeres, outdoorfähiges Bühnenequpment und ein Theaterauto mit mehr Ladevolumen.

In der Pandemie habe ich zudem gemerkt, wie leicht mein künstlerisches Schaffen von meinem privaten Leben an die Seite gedrängt wird. Sobald meine Kinder im Homeschooling waren, konnte ich nur sehr eingeschränkt meinem Beruf nachgehen. So habe ich einen Laptop, der mir plötzlich während der Schulvormittage nicht mehr zur Verfügung stand, weil mindestens eines meiner Kinder diesen im Distanzlernen brauchte. Bis jetzt hat das Theater den Familien-Laptop mitbenutzt und auch mein privates Handy.

Hier braucht das Theater eine eigene nachhaltige Infrastruktur, die ich gegenüber dem Privaten verteidigen kann: ein eigenes Laptop, ein eigenes Smartphone mit guter Kamera für die zunehmend digitale Kommunikation und Interaktion mit Förderern, mit Lehrern, mit Veranstaltern und Theaterkollegen.

Die notwendigen pandemiebedingten Investitionen kann ich nur zu einem geringen Teil aus Eigenmitteln finanzieren, da der größte Teil meiner Rücklagen bereits verwendet werden musste, um durch diese kniffligen Zeiten zu kommen. Ich beantrage daher im Rahmen von Neustart Kultur die Förderung für pandemiebedingte Investitionen.

In was soll investiert werden? Anschaffung von Technik und Ausstattung für Open Air Veranstaltungen und mobile Formate und großen Räumen; Maßnahmen zum Ausbau der eigenen IT-Infrastruktur

Wann soll es durchgeführt werden? Juni 2021 - Dezember 2022

Durch wen soll es durchgeführt werden? Bärbel Frank, Puppenspielerin und Theaterleiterin.

Wozu soll es durchgeführt werden? Die Investition soll einen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise leisten und die Zukunftsfähigkeit meines Theaters nachhaltig sichern. Im Fokus des Projekts steht die Wiederaufnahme eines wirtschaftlich und für das Publikumserleben sinnvollen Spielbetriebs in Grundschulen.

Wie soll es durchgeführt werden? Ich brauche ein Laptop und ein Smartphone. Ich brauche outdoorfähiges Bühnenequipment und ein Auto mit entsprechendem Ladevolumen.

"Projekt 2520NSK045#685"
gefördert durch NEUSTART KULTUR - Pandemiebedingte Investitionen in Kultureinrichtungen zur Erhaltung und Stärkung der bundesweit bedeutenden Kulturlandschaft (DTHG)

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