InterVision Woche 19

Die meisten überweisen den Workshopbeitrag zügig. Manche müssen tatsächlich „zur Bank“, manche sind „erst Donnerstag wieder im Büro am PC“. Schon hier wird deutlich, wie unterschiedlich wir die Dinge handeln. XY überweist nicht. Ich schicke ihm eine kurze Erinnerung: „Bisher ist Deine Teilnahmegebühr noch nicht auf dem Projektkonto eingegangen. Das Geld muss bis Freitag 12 Uhr auf dem Konto sein. Wenn du es heute überweist, sollte es noch klappen.“

Ich habe mein zweites Coaching mit Alina. Wir sprechen über die Erfahrungen der vergangenen zwei Wochen, über die Gespräche, den Auswahlprozess, die ausgewählten Teilnehmer:innen.

Mitten im Gespräch trifft die Antwort von XY ein: „Habe gestern einen Anruf erhalten das die Veranstaltung am 2. November doch stattfindet – Ich habe es Ihm vesprochen ihn dabei zur Seite zu stehen – ist für Jugendliche mit startschwierigkeiten … . Hadere die ganze Zeit schon damit aber bei mir zählt ein Versprechen, genau wie ein Vertrag. Daher streiche mich leider – leider von der Teilnehmerliste – will aber alles wissen , war ihr erarbeitet. Ich hoffe du hast Verständnis dafür.“

Ja, aber schade finde ich es trotzdem, lieber XY. Ich merke, dass ich mich schon verbunden fühle mit „meinen“ Teilnehmer:innen.

Wir sprechen auch über das Gendern im Workshop. Ein Teilnehmer hatte mir nach der Zusage geschrieben: „Bitte bitte lass das * weg. Unsere deutsche Sprache hat genug Möglichkeiten alle anzusprechen. Sorry, ich fühle mich beim * ausgegrenzt. Übrigens, keiner meine Freunde, welcher Geschlechtlichkeit auch immer fühlt sich davon angesprochen. Aber das nur am Rand.“

Wie wollen wir damit umgehen im Workshop? Wir entscheiden, dass „jeder und jede so gendern darf, wie er oder sie möchte. Die vollständige Beidnennung, die verkürzte Paarform mit Schrägstich, Gendersternchen, Gender-Doppelpunkt, Gelder-Gap - alles wird im Workshop und drumherum an der einen oder anderen Stelle vorkommen und erlaubt sein.“

Andere Fragen von Teilnehmer:innen sind: „Benötigen wir ein Laptop? Bekommen wir ein Handout?“ Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Laptop benötigt wird. Alina arbeitet mit Flipchart und Markern. In selbst bin auch Fan von analogem Material. Handout? Zumindest gibt es noch kein vorbereitetes.

Wir entscheiden: „1. Ihr braucht im Workshop das, womit ihr arbeitet. Ihr macht eure persönlichen Notizen. Ich schreib mir alles in ein kleines Buch, andere tippen lieber. Schau also, wie es für dich am besten ist. Wir fotografieren alle Flipcharts, die von Alina vorbereiteten und von uns im Workshop erarbeiteten. Die Fotos versenden wir nach dem Workshop an Euch und zusammen mit euren persönlichen Notizen bilden sie dann das Handout für den Workshop.“

Wir besprechen, wann die Teilnehmer:innen noch einmal von uns hören sollen. Am 24. und 25. Oktober sollen sie zwei Mails bekommen, eine von Alina mit einer Aufgabe zur Vorbereitung, eine von mir mit den letzten Infos zur Organisation, zu den Themen Gendern, Laptop und Handout und zum Ablauf des Workshops inklusive der freiwilligen Abendgestaltung.

Nach dem Coaching nehme ich nehme Kontakt auf zu einem Nachrücker auf: „ein Teilnehmer hat gerade seinen Platz freigegeben. Möchtest Du noch dabei sein?“ Mit einer weiteren Interessentin telefoniere ich auch schon mal, für den Fall, dass der erste nun doch nicht kann. Er nimmt den Platz aber.

Die Absagen werden versendet.