6.7.

Am 23. März schicke ich Alina diesen ersten Entwurf für den Antrag. “Wir können die Bausteine mit deinen Texten füllen, du hast bestimmt noch die besseren Wörter parat oder weisst, wie du alles konkret gestalten würdest, inhaltlich und von den Stunden her. Machen 6 Teilnehmer/-innen Sinn? Ob ich eine zusätzliche Moderatorin anfrage, können wir noch besprechen. Vielleicht ist es gut, den Kreis klein zu halten, vielleicht ist sie eine Entlastung / Bereicherung. Noch steht auch nicht fest, wieviele Zeichen / Seiten der Antrag umfassen darf. Klärt sich hoffentlich in den nächsten Tagen. Schau mal.“

Alina antwortet: „Liebe Bärbel, ich finde die Idee des Aufbaus einer Intervisionsgruppe durch ein Coaching genial und freue mich auch, dass Du diesen Ansatz, der bei uns entstanden ist, so weiterführen willst. Ich könnte mir vorstellen, dass es gut ankommt, weil es ja eine Art "Hilfe zur Selbsthilfe" darstellt.Wenn ich dazu ein Konzept entwickele, ist das einer kreativen Arbeit nicht unähnlich - ich muss ein Gefühl dafür bekommen, was ich erreichen will und wie das dramaturgisch wahrscheinlich am besten gelingt. Da fällt mir bestimmt etwas ein.“

Also, los, stürzen wir zwei uns ins Abenteuer.

Parallel zur Konzeptentwicklung suche ich nach einem geeigneten Tagungsort. Die Online Recherche ist mühsam, also nutze ich meine informellen Kontakte.

Meine Freundin Deike hat ein Hotel in Walsrode. Ich schreibe sie einfach mal an: „Liebe Deike, ich schreibe gerade für Neustart Kultur einen Antrag für einen Workshop für 6-8 Kindertheaterschaffende und überlege, ob er vielleicht bei Euch stattfinden könnte. Wir denken im Augenblick an drei Tage. Kannst / möchtest du mir ein Angebot machen?“

Deike ist wunderbar: „Hallihallo, maine Liebe!!! Oh, wie wundervoll, von dir zu hören! Ich hoffe, euch geht es gut?!? Hast du ein paar Details für mich? 6-8 Personen (schlafen alle?) Datum? Raumgrösse? (Für 6-8 Menschen… Stuhlkreis, mit Tischen, mit Platz für Bühne/ Spielmöglichkeit, ruhig gelegen,…?) incl Tagungsverpflegung? Macht ihr dann auch ein AbschlussTheaterspiel oder trittst du noch auf? Da könnten wir ja ein Event draus machen😉👍 Dann lass ich dir was schicken!🤩“

„Ja, wir denken an 6-8 Teilnehmer plus 1 Coach, also insgesamt 9 Einzelgäste in 9 Zimmern. Ja, mindestens zwei Übernachtungen, vielleicht auch schon eine vorher, damit alle ausgeschlafen in den ersten Tag starten. Machen das die Firmen auch so? Mit Tagungsverpflegung wäre bestimmt gut. Wie sähe denn so ein BusinesssPaket aus? Seminar soll immer von 10-17 Uhr gehen, eine Stunde Mittag. Wir wollen hauptsächlich miteinander reden, ruhig, wir spielen nicht und erstmal planen wir auch kein Event, wir netzwerken.„

„Ich bräuchte noch ein Datum oder einen Zeitraum?!?“

„Offizieller Projektzeitraum ist 1. Juni bis 30. November, wegen der ganzen Vorbereitung würd ich eher an den Herbst denken, aber im Prinzip sind wir frei.“

Ich schreibe auch Familie Sievers, die ein kleines Hotel am Ratzeburg See betreibt, wo meine Familie ab und zu ein erholsames Wochenende verbringt:

„Liebe Frau Sievers, lieber Herr Sievers, ich schreibe gerade für Neustart Kultur einen Antrag für einen Workshop für 8-10 Kindertheaterschaffende und überlege, ob er vielleicht in der Farchauer Mühle stattfinden könnte. Die Zimmerpreise kenne ich ja ungefähr, bräuchte aber für Kalkulation noch eine Übersicht über die Preise eines geeigneten Tagungsraumes. Können / möchten Sie mir ein Angebot machen?“

Dann frage ich meine noch meine Freundin Astrid, die als Moderatorin internationaler Projekte oft in Tagungshäusern und Hotels unterwegs ist. Und ihre Empfehlung, das Kulturinstitut Lehnin begeistert mich sofort. So einen Ort wollte ich gern finden.